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"Im Burnout geht der Sinn verloren"

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Burnout: Endzustand einer länger währenden, nicht mehr kompensierbaren körperlichen und emotionalen Belastung mit totaler Erschöpfung, oft auch infolge Arbeitssucht.

Ursachen: 

  • Starke Leistungsorientierung, die (schon lange) nicht mehr zum gewünschten Erfolg führt. 

  • "unbedingte" Unterwerfung, unbedingter, automatischer Gehorsam, ohne daß eigene Bewußtheit in den Handlungen zum Ausdruck gelangt. 

Man kann das Problem u.a. als fortgesetzte "Gratifikationskrise" (Siegrist 1996) beschreiben: 
Eine unerfüllte Diskrepanz zwischen Gewinnerwartung und Befriedigung, zwischen Leistungseinsatz und Belohnung, zwischen dem, was Sie zu "verdienen" glauben und dem, was Sie meinen, erhalten zu haben. Auch ein ständiger und fortdauernder Wertekonflikt und / oder Autonomieverlust kann in einem Burnout enden. 

Dieses hat seinen Preis: Sie bezahlen mit Enttäuschungswährung bis am Ende die Kasse leer ist!

Ist das eine persönliche Schande? Ganz bestimmt nicht! Sie befinden sich in guter Gesellschaft.
Und: Diese Krise birgt eine große Chance.

Burnout Therapie

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Wenn nicht Leistung, was dann?

Die Maßnahmen zur Burnout  Beratung und ggf. Therapie liegen auf drei Achsen:

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1. Die Achse der Sinnfindung: Zurück zu meinen Werten! Entschlossene Ausrichtung zur "un-bedingten" Selbstakzeptanz in Ergänzung zur überwiegenden Orientierung an Leistung und Erfolg.

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2. Die Achse von Persönlichkeit und Charakter: Welche meiner Eigenschaften und Regeln kann ich so nutzen oder verändern, daß ich meine Energie "sinn"-voller einsetzen kann?

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3. Die Achse der persönlichen Skills: Methoden und Kompetenzen, mit denen ich alltägliche Probleme und große Herausforderungen besser meistern kann.

Darüberhinaus sind Kurzinterventionen 
(gedankliche "Sauberkeit", sprachliche Disziplin, Entspannungstechniken) zur Erleichterung akuter Belastungen hilfreich. 

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In jedem Falle: Achtsamkeit

Vorbeugung und Therapiebegleitung

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Wir empfehlen Ihnen unbedingt, an unseren Meditationskursen teilzunehmen, die in der Regel montags von 18-19:00 stattfinden. Anmeldung nicht erforderlich. Kosten für Teilnehmer, die nicht unsere Patienten sind oder waren: € 10,00. Neben einer Einführung und Wiederholung zu wichtigen Themen der Achtsamkeit und / oder der Psychotherapie findet eine Achtsamkeitsübung statt. 
Pünktlich sein: Nach Beginn der Stunde kein weiterer Zugang.

Wichtig: Prüfen Sie auf der Startseite, ob die Termine stattfinden!

Weitere Maßnahmen

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  • Ohrakupunktur:
    Unterstützung der psychotherapeutischen Behandlung durch Ohrakupunktur. Aus der chinesischen Lehre, und insbesondere auch durch die Arbeiten von Nogier sind Behandlungsschemata am Ohr erarbeitet worden, die die Psychotherapie wirksam unterstützen können und ggf sogar die Notwendigkeit von Medikamenten verringern. 

  • EMDR:
    Gehen der Erschöpfung traumatisierende Ereignisse voraus, bietet EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) gute Chancen, das Erlebte neu einzuordnen und zu bewältigen.

Ziele der Intervention:

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  • Wiederherstellung der persönlichen Integrität

  • Entwicklung angemessener, wertebasierter beruflicher und privater Lebensziele (work/life balance).

  • Stärkung der sozialen Kompetenzen und der Beschäftigungsfähigkeit, also der Möglichkeiten, einen auch für mich attraktiven Beitrag für einen Partner oder Arbeitgeber zu leisten.

  • Übernahme von Selbstverantwortung.

Lösungsansatz:

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  • Erfassung des Burnout Risikos und dessen Schweregrades, Erstellen eines Persönlichkeitsprofils

  • Bearbeitung der Selbst- bzw. Fremdanforderungen, der eigenen Schemata und der Belohnungssysteme 

  • Klärung der Ursachen von persönlicher Resignation in der Arbeitsumgebung und von überhöhtem emotionalem Aufwand

  • Erlernen von Belastung reduzierenden, hilfreichen Techniken bei Streß, Konflikten, unklaren "Spielen",...

  • Entwicklung, Training und Anwendung von alternativer Bewertungs- und Verhaltensweisen

  • Einführung in gesellschafts-, persönlichkeits- und bildungsbedingte Faktoren, die zum Burnout beitragen

  • Gemeinsame Ausarbeitung von Werten und Entwicklungszielen

  • Training von Achtsamkeit, Gegenwärtigkeit und gedanklicher Klarheit

  • Förderung von entschlossenem Handeln, diese Ziele zu erreichen und gemäß der eigenen Werte zu leben.

Beispiele für Einstellungen und Situationen, die zum Burnout führen können:

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  • "Wenn ich nichts leiste, bin ich nichts"

  • "Ich will doch nur das Beste".

  • "Die Arbeit ist wichtiger als die Familie".

  • "Ich muß unbedingt perfekt sein".

  • "Mein Arbeitgeber stellt so hohe Anforderungen. Das schaffe ich kaum. Bestimmt werde ich entlassen, wenn ich die nicht erfülle. Wie furchtbar, wenn ich keinen Erfolg habe."

  • "Mein Chef ist ein völlig ungeeigneter Mensch, ohne jede Ahnung, was hier abläuft. Niete in Nadelstreifen! Ich bin klar besser."

  • "Ich habe heute keine Zeit" - "Ich muß unbedingt noch etwas fertig machen".

  • "Ich muß unbedingt auf der Karriereleiter nach ganz oben"

  • "Ich muß immer freundlich sein, auch wenn mir die Galle überläuft."

  • "Ich bin mein Geld nicht wert, deshalb muß ich mich mehr anstrengen".

  • "Ich habe Verantwortung für andere Menschen und muß ihnen helfen, sonst werde ich meinem Auftrag nicht gerecht."

  • "Ich muß gute Miene zum bösen Spiel machen" = Mein Wertesystem kollidiert mit den Handlungen und Erwartungen anderer.

  • "Meine berufliche Position ist gefährdet, ich kann mir Schwächen oder Erholungspausen nicht leisten."

  • "Alle sind gegen mich" - "Mein Chef unterstützt mich nicht".

  • "Ich bin <meine Firma>"
     

  • Die "Droge Arbeit": Verführung zum Leistungsrausch durch den Arbeitgeber (Team-Spirit, Reisen, Verantwortung, Aufstieg etc.)
     

  • (Oder wie Helge singt: "Das Telefon schellt, ich bin im Keller, vielleicht nur verwählt, doch ich bin schneller...)
     

Auch wenn der Begriff Burnout im Zusammenhang mit Erschöpfungszuständen im Arbeitsleben verwendet wird, führen gleichartige private Ereignisse und Umstände in das selbe Beschwerdebild hinein.

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